Fettes
Monster, zwo
Ich
bin ein fettes Schwein, yeh, einfach wahr, leider (ich mag mich kaum
im Spiegel anschauen), dennoch: Die Grenze meines
semidokumentarischen Schreibstils muss sein, dass ich einem
potentiellen Vertreter einer Gruppe die Aussage direkt ins Gesicht
sagen könnte, diese Aussage auch vertreten könnte, kann: "Ich
bin ein fettes Schwein!" darf ich sagen, ist doch klar, ist ja
wahr, leider, aber Dicke an und für sich zu diskriminieren, darf ich
mir nicht erlauben, vielleicht bestimmte, die ich kenne, ich kenne
keine, auch nur beinahe (zumindest eine Tante von mir ist schon
üppig, sehr üppig). Ansonsten müsste ich andauernd mit
Beleidigungen arbeiten, beleidigt werden, dadurch direkt psychisch
krank werden, und nicht nur ich, denn sentimental bin ich heute, was
mich etwas verunsichert (nicht nur dass ich schlecht aussehe, nein,
dazu bekam ich auch noch dreimal Tränen in die Augen, bei Viva,
ausnahmsweise sonntags in der Früh gesehen, bei "Downtown
Train" von Rod Stewart [der fuhr doch bestimmt seit Jahren nicht
mehr Bahn, könnte real also auch niemals eine solche Videoclipfrau
regelmäßig in nem Zug sehen; auch wenn es ein Oldie ist, er ja
auch], und auch bei "Nothing Compares 2 U" von Sinead
O'Connor [mehr weil auch der Plattenfirmenboss von Chrysalis bei
ihrem Video Tränen in die Augen bekommen haben soll, als sie Nummer
1 in Großbritannien war], bei "Nicht schwindeln, Liebling",
nem amerikanischem Spielfilm von 1939 mit Lana Turner, einer super
guten Screwball-Comedy [echt ne Sprachrasanz, teilweise; obwohl ein
Tänzer aus dem Radio erfahren hat, dass seine Ehefrau Besuch vom
Storch bekommen hat, also Mutter wird, und dann redet er noch von
Schicksal; und ein Professor bekommt Besuch von einem schwarzen
Storch, seine Hündin kriegt Welpen!], dann noch in "Himmelsstürmer",
wegen einer Lovestory zwischen einem jungen Priesteranwärter, der
später Szenefriseur wird, wie er im Nachspann des Filmes aussagt
[Andrew Mc Carthy], und einer Jugendkneipen-Frau [ihr Vater ist
Säufer und sentimental, ihm gehört aber wohl die Kneipe, im
Amerikanischen "Bar", aber keine Barfrau, eher ein normaler
Teenager, um die siebzehn, würde ich tippen, im Film dürfte sie
sogar älter sein], schön romantisch [ich dachte etwas daran, dass
ich erste Streicheleinheiten mit Frauen wohl verpasst habe, dies nun
bedauern könnte, aber ich dachte eher an mich mit 12, 13; erst
jetzt, beim Niederschreiben, fällt mir auf, dass die in dem Movie
Agierenden ja so beinahe volljährig waren, aber ein unangemessenes,
altersunspezifisches Verhalten an den Tag legten, aus heutiger Sicht,
der Film spielte irgendwann nach dem John F. Kennedy-Tod in den
Sechzigern, nach 1963 aber, also; ich habe auf jeden Fall als Teeny
Zärtlichkeitsaustausche mit Girls nicht gehabt, kann das aber jetzt
nicht mehr auf diesem Niveau revidieren], noch mehr Tränen in die
Augen bekam ich aber, als ein Boy erzählte, dass er seit der letzten
Beichte 5, 6 Mal täglich gewichst habe, 168 mal oder so [die Schule
war katholisch!])... Die Idiotie der unnötigen Klammerung hat sich
für mich mal wieder bestätigt, da ich Schwierigkeiten hatte, es
abzuchecken, wo welche Klammer angebracht wäre, ohne Klammern hätte
ich die Inhalte des Shorties auch rüber bringen können, mit weniger
Klammern nur, eigentlich, ich wollte auch was anderes schreiben,
normalerweise schreibe ich nichts über TV-Action, obwohl mir wenig
anderes widerfährt, jedenfalls törnten mich die Filme auf ne
gewisse Weise an, die Himmelsstürmer waren etwas zu lang, die
Studenten der Midwestern-University in "Dancing Co-Ed" viel
zu alt, wirkten noch älter (der Titel des Lana Turner-Films im
Original). Jedenfalls fegte schon das zweite Mal in diesem Jahr ein
Orkan über Westeuropa, der verheerende Schäden anrichtete,
möglicherweise wehrt sich die Natur doch gegen den Menschen, obwohl
der Natur der Mensch gleichgültig ist, auch die Existenz der Erde,
des Menschen, nur der Mensch, hier ich, empfindet so etwas als
schlimm; nach der Osterweiterung der EU im Mai 2004 um die Slowakei,
Estland, Lettland, Litauen, Polen, Tschechien, Ungarn, Slowenien,
Malta und Zypern kamen dieses Jahr im Januar noch Rumänien und
Bulgarien hinzu, da kommt Freude auf (nicht bei mir), der
Demokratisierungsprozess geht weiter, die Korruption da soll bekämpft
werden (von wem?), was ich bisher noch nicht erwähnt habe, aber die
Naturkatastrophen relativieren die menschliche Humanität.
Februar
2007.
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