Montag, 19. Februar 2018

Versetzung eines Kriegsdienstverweigerers/Mein Bruder Advokato/Ein Hurensohn

Entwurf eines Versetzungsgesuches
Sehr geehrte Damen und Herren (falls vorhanden), hiermit stelle ich Antrag auf Versetzung von meiner Dienststelle zur Dienststelle Linz!
Begründung: Schwierigkeiten im Elternhaus, dauernde Streitigkeiten, Drohung mit Rausschmiss ("Du liegst uns nur auf der Tasche, du dummer Hund!"), keine Kommunikation, kein Verständnis für meine Lage, dazu noch die nicht befriedigende Lage in meiner Zivildienststelle, in der ich keine rechte soziale Funktion anstelle des Kriegsdienstes erfülle, mein Gewissen ruft förmlich: "Hilf den Behinderten", und nicht, was ich derzeit mache, Papier von Spielplätzen aufsammeln (das können auch Arbeitslose als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme machen, ABM, gerade in einer Stadt wie Wien, die 7 % Arbeitslose hat, die auch von der Straße weg müssen). Dann mein Bekanntenkreis, alle Boys beim Präsenzdienst, Pd, die können mich sowieso nicht verstehen. Um eine Distanz zu schaffen, neue, soziale Freunde kennen zu lernen, bot sich förmlich eine andere Stadt an, Linz. Dort habe ich eine Brieffreundin, ein Schulfreund studiert da, Dienstwohnung würde mir zur Verfügung stehen, endlich weg von den Eltern! Und dann die bewusstseinserweiternde Arbeit mit den Behinderten, die mir sehr liegt, wie ich an zwei Tagen, die ich mit den Behinderten hospitierte (sie dabei aktiv mitbetreute), und auch die Betreuer und die ZDS-Heimleiterin feststellten.
Die Arbeitsplatzaussichten als Elektroinstallateur sind in Linz eindeutig besser als in Wien, wie ich vom dortigen AMS erfuhr, Arbeitsmarktservice. Die frustrierende Situation im Elternhaus, Bekanntenkreis und die rosigen Zukunftsperspektiven, ich habe keine Arbeitsstelle, haben mich schon an Selbstmord denken lassen, und ich vermute, dass der Hautausschlag, derzeit in ärztlicher Behandlung, meine in letzter Zeit häufig auftretenden Übelkeitsanfälle, Erbrechen, mit meinem derzeitigen Umfeld und der unbefriedigenden Situation zusammenhängen, also psychosomatisch bedingt sind. Ich erwäge eine psychiatrische Behandlung. Mein DSL, Dienststellenleiter, ist mit meiner Versetzung einverstanden, da er sieht, dass ich hier vor die Hunde gehe.

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